Monday, June 9

Chancellor Olaf Scholz hat während eines Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforums in Berlin die deutschen Unternehmen aufgerufen, in das kriegsgeplagte Ukraine zu investieren. Er betonte, dass Investitionen in die Ukraine nicht nur kurzfristige Chancen, sondern auch eine langfristige Perspektive als zukünftiges EU-Mitglied bieten. Scholz sprach darüber, dass das Land nach dem Krieg Wachstumsraten und Entwicklungsmöglichkeiten bieten wird, die an die Erfahrungen von Mitteleuropa und Osteuropa erinnern, die in den letzten zwei Jahrzehnten der EU beitraten. Er erwähnte, dass etwa 2.000 deutsche Unternehmen bereits in der Ukraine aktiv seien und viele von ihnen weitere Investitionen planten, um beim Wiederaufbau des Landes zu helfen.

Ukrainischer Premierminister Denys Shmyhal wies auf die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Ukraine in den Bereichen digitale Technologien, Landwirtschaft, Verteidigung und Energie hin. Besonders die Energieinfrastruktur der Ukraine steht unter massivem Beschuss durch russische Angriffe, da der dritte Winter des Krieges bevorsteht. Um dem entgegenzuwirken, stellt die deutsche Regierung 70 Millionen Euro für kleinere Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, Heizkessel, Generatoren und Solaranlagen zur Verfügung. Diese Investitionen sind entscheidend, um die Energieversorgung der Ukraine in dieser kritischen Zeit zu sichern.

Trotz der ständigen Bedrohungen und Unsicherheiten, die der Krieg mit sich bringt, prognostizierte Peter Adrian, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), dass der deutsch-ukrainische Handel in diesem Jahr einen Rekordwert erreichen wird, mit einem Volumen von über 12 Milliarden Euro. Im bilateralen Handel hat Deutschland im Jahr 2023 Waren im Wert von 6,9 Milliarden Euro in die Ukraine exportiert und Güter im Wert von 2,9 Milliarden Euro importiert. Diese positiven Handelszahlen zeigen, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern trotz der widrigen Umstände floriert.

Laut dem Statistischen Bundesamt stammen die Importe aus der Ukraine hauptsächlich aus landwirtschaftlichen Produkten, Automobilteilen und Nahrungsmitteln. Diese Produkte sind für die deutsche Wirtschaft von Bedeutung und unterstreichen die Notwendigkeit einer stabilen Handelsbeziehung mit der Ukraine. Scholz und Shmyhal betonten, dass eine verstärkte Zusammenarbeit nicht nur im Sinne des Wiederaufbaus der Ukraine, sondern auch im Hinblick auf die Energieversorgung und ökologische Nachhaltigkeit von Bedeutung sei.

Darüber hinaus erkannten beide Seiten die Chancen, die sich aus der deutschen Expertise in den Bereichen Technologie und Innovation ergeben, um die ukrainische Wirtschaft nach dem Krieg neu zu gestalten. Scholz hob hervor, dass die Unterstützung und die Investitionen deutscher Unternehmen in innovative Technologien dazu beitragen können, die Resilienz der Ukraine zu stärken und ihr Wachstum zu fördern. Dies sei besonders wichtig, um die Integration der Ukraine in den europäischen Markt zu beschleunigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die aktuellen Bemühungen von Deutschland, in die Ukraine zu investieren, sowohl aus humanitären als auch aus wirtschaftlichen Gründen erfolgen. Die politischen Führer beider Länder sind sich einig, dass die Partnerschaft gestärkt werden muss, um nicht nur den Wiederaufbau zu unterstützen, sondern auch langfristige, nachhaltige Entwicklungen zu gewährleisten. Scholz projizierte optimistische Zukunftsperspektiven für die Ukraine, die durch internationale Unterstützung und Investitionen in verschiedene Sektoren vorangetrieben werden können.

Share.
Leave A Reply

Exit mobile version